
Beitrag zuletzt aktualisiert am 13.03.2017
DJI M600: Technik vom Feinsten
Es ist eigentlich nicht neu, dass DJI hochwertige Multicopter baut. Bevor wir euch hier also das erzählen, was ohnehin klar ist, gehen wir gleich ins übersichtliche Detail. Diese Technologien hat die Matrice 600:
A3 Flugcontroller, Lightbridge 2, Smart Batterie, Energiemanagementsystem und Kameraaufnahme für Micro Four Thirds-Systeme bis hin zur RED Epic.
Die Technologien, die in dem Matrice 600 stecken, sind klar, denn es handelt sich im Endeffekt um das Repertoire von DJI, welches auch in anderen hauseigenen Drohnen Verwendung findet. Um etwas mehr Einsteigerfreundlichkeit reinzubringen, doch noch eine kurze Erklärung: Die Übertragungstechnik Lightbridge 2 ist für FPV (First Person View) gut und garantiert eine Übertragung von HD (720p) Live-Streams von der Drohne zur Fernbedienung über eine maximale Distanz von 5 km hinweg.
DJI Matrice 600 Preise am 31.01.2018
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Der A3 Flugcontroller ist quasi das Herzstück der Steuerung. Er gibt der Matrice 600 ihre Intelligenz, sorgt also beispielsweise für Warnungen, die verschiedenen Modi und steuert auch die Motoren und den ganzen Rest der Drohne. Er ist sozusagen das „Gehirn“, wenn man so will. Eigentlich könnte man über den A3 auf Grund der hohen Komplexität wieder einen separaten Artikel schreiben.
Das Smart Batterie System ist weniger „aufregend“: Der Akku selbst hat eine interne Steuerung, die das Energiemanagement des Akkus übernimmt. Sie sorgt also für das richtige Laden und Entladen.
Das Energiemanagement der Drohne wiederum sorgt einerseits für eine Verlängerung der Flugzeit dank effizienter Leistungsverteilung, andererseits aber auch für Leistungssteigerungen. Natürlich ist eine Integration der Komponenten hier unabdingbar, weshalb dieses System nur bedingt eigenständig ist. Es inkludiert auch die Verwaltung der 6 Akkus – sodass die Drohne beispielsweise auch dann (kontrolliert) weiterfliegt, wenn einer davon ausfällt.
Die Kameraaufnahme und der besondere Gimbal (Ronin-MX) sind nur das Resultat der großen Tragkraft von 6 kg, dank der solche Systeme überhaupt befestigt werden können.
Wieso reicht das denn nicht?
Eine gute Kamera und hochwertige Materialien sowie intelligente Systeme alleine sind bei einer Profi-Drohne nicht alles. Warum? Weil professionelle Luftaufnahmen in der Regel im kommerziellen Rahmen entstehen. Die Zeit ist dabei ein wichtiger Kostenfaktor. Und diese Zeit kann durch diverse Vorteile verkürzt werden. Der Einsatz der Drohne bzw. des Hexacopters wird dadurch günstiger. Der DJI Matrice 600 nimmt diesen Vorteil mit, denn er lässt sich durch seinen modularen Aufbau sehr einfach zusammenbauen, ja fast schon zusammensetzen. Außerdem ist die Zuverlässigkeit des DJI Matrice 600 sehr hoch, denn er verfügt über redundante Systeme. Eine zweifache Redundanz ist auch im Flugzeugbau vorgeschrieben. Doch DJI geht sogar noch weiter und „spendiert“ (am Ende zahlt’s natürlich der Kunde) der Matrice 600 eine dreifache Redundanz namens A3 Pro. Die Flugzeit hängt ganz von der Zuladung ab. Je nach Kamera und Akku kann die Matrice zwischen etwas mehr als 30 Minuten (TB47S Akku und XT) oder etwa 16 Minuten (gleicher Akku und Ronin-MX + RED) in der Luft bleiben. Mit dem TB48S Akku sind sogar noch 2 – 5 Minuten mehr drin. Was sie kostet? Im DJI Store kostet die Matrice 600 satte 5.299 € in der Basisversion. Wer tatsächlich die Ronin-MX verwenden will, der braucht für die Videoübertragung den SRW-60G-Baustein, der dann nochmal mit etwa 280 € zu Buche schlägt.
Für Detailverliebte: Technische Daten im Überblick
Konstruktion und Antrieb | ||
---|---|---|
Diagonaler Achsenabstand | 1133 mm | |
Maße | 1668 mm x 1518 mm x 759 mm (Armgestell sowie Propeller und GPS Halterung ausgeklappt), 640 mm x 582 mm x 623 mm (entsprechend eingeklappt) | |
Smart Battery (Intelligent Flight Battery) | 6 Stück | |
Gewicht | 9,1 kg mit 6x TB47S Akku 9,6 kg mit 6x TB48S Akku |
|
Maximales Startgewicht | 15,1 kg | |
Motoren | DJI 6010 | |
Propeller | DJI 2170 | |
Leistung | ||
Schwebefluggenauigkeit mit GPS im P-Mode | +/- 0,5 Meter vertikal +/- 1,5 Meter horizontal |
|
Maximale Winkelgeschwindigkeit | 300 °/s neigen 150 °/s gieren |
|
Maximaler Neigungswinkel | 25 ° | |
Maximale Aufstiegsgeschwindigkeit | 5 m/s | |
Maximale Abstiegsgeschwindigkeit | 3 m/s | |
Maximaler Windwiderstand | 8 m/s | |
Maximale Flughöhe über NN | 1500 Meter | |
Maximale Geschwindigkeit | 18 m/s (ohne Wind) | |
Schwebezeiten | 6x TB47S Akku, ohne Zuladung: 35 Minuten, mit 6 kg Zuladung: 16 Minuten, 6x TB48S Akku, ohne Zuladung: 40 Minuten, mit 5,5 kg Zuladung: 18 Minuten (bei 10 Meter über NN, windstill, 10% Restakku bei Landung) | |
Flugkontrollsystem | A3 | |
Unterstützte Gimbale | Zenmuse: X3, X5 (alle Modelle), XT, Z15 (nur –A7, -BMPCC, -5D III, -GH4), Ronin-MX | |
Landegestell | Einziehbar | |
Akku (optional / standard) | ||
Modell | TB48S | TB47S |
Kapazität | 5700 mAh | 4500 mAh |
Spannung | 22,8 Volt | 22,2 Volt |
Typ | Lithium-Polymer 6S | Siehe links |
Energie | 129,96 Wattstunden | 99,9 Wattstunden |
Nettogewicht | 680 Gramm | 595 Gramm |
Betriebstemperaturbereich | -10 °C bis +40 °C | Siehe links |
Lagerungstemperaturbereich | -20 °C bis +45 °C (< 3 Monate) +22°C bis +28 °C (> 3 Monate) |
Siehe links |
Temperaturbereich beim Laden | +5 °C bis +40 °C | Siehe links |
Maximale Ladeleistung | 180 Watt | Siehe links |
Ideale Ladezeit bei maximaler Ladeleistung ohne Verlust | 43,3 Minuten | 33,3 Minuten |
Etwaige zu erwartende Ladezeit bei 100 Watt Ladeleistung (Ladegerät) mit Verlust | 1 Stunde 45 Minuten | 1 Stunde 20 Minuten |
Energieinhalt massespezifisch | 191 Watt pro Kilogramm | 168 Watt pro Kilogramm |
Ladegerät | ||
Modell | A14-100P1A | |
Ausgangsspannung | 26,3 Volt | |
Nennleistung | 100 Watt | |
Fernbedienung | ||
Betriebsfrequenz | 920,6 MHz bis 928 MHz in Japan 5,725 GHz bis 5,825 GHz 2,400 GHz bis 2,483 GHz |
|
Maximale Übertragungsdistanz | FCC Standard: 5 km CC Standard: 3,5 km (ohne Hindernisse) |
|
EIRP | 10 dbm bei 900 M 13 dbm bei 5,8 G 20 dbm bei 2,4 G |
|
Ausgang Video | HDMI, USB, SDI | |
Dual User | Maser und Slave | |
Halterung | Halterung für Mobilgeräte (Tablets und Smartphones) | |
Leistung | 9 Watt | |
Betriebstemperatur | -10 °C bis +40 °C | |
Lagerungstemperatur | -20 °C bis +45 °C (< 3 Monate) +22°C bis +28 °C (> 3 Monate) |
|
Ladetemperatur | 0 °C bis +40 °C | |
Eingebauter Akku | 6000 mAh, 2S Lithium-Polymer | |
Maximale Breite Tablet | 170 mm |
Was die Tabelle zeigt
Dank der kleinen Übersicht wird deutlich, was wirklich hinter dem neuen High-Tech Modell von DJI steckt: Leistung, Zuverlässigkeit und Intelligenz. Auch merkt man schnell, dass die DJI Matrice 600 eher für den professionellen und gewerblichen Markt gedacht ist. Damit sind an statt selbstständiger Fotografen eher Filmstudios oder Unternehmen gemeint. Denn die Investition in ein so teures Modell muss sich erstmal auszahlen – für die meisten Anwender im privaten Bereich lohnt es sich jedenfalls nicht. Der Grund ist schlicht der, dass sich Hochtechnologie nicht wirklich viel von der grundlegenden Technik unterscheidet, der Preis aber extrem hoch ist. Der Technologiefortschritt und der Preistrend verlaufen also alles andere als linear zueinander – im Gegenteil. Der Preis steigt mit geradlinigem technologischen Fortschritt exponentiell an. Was angesichts dieser Tatsache ebenfalls auffällt, ist die doch recht „ungenaue Genauigkeit“ im Schwebeflug. Die 0,5 bis 1,5 Meter Abweichung kommt aber hauptsächlich vom GPS Modul bzw. vom GPS selbst – viel genauer geht es damit praktisch nicht. Mit einem speziellen Modul kann hier natürlich nachgebessert werden: Mit einem D-RTK Modul wäre die Matrice 600 in der Lage, vertikal mit einer Genauigkeit von 2 cm und 1 ppm und horizontal mit einer Genauigkeit von 1 cm + 1 ppm zu schweben. Das ist wirklich Oberklasse.
Nun die Frage: Wer kann eine solche Drohne brauchen, was ist das schlagkräftigste Argument?
Bildqualität? Nein, nicht unbedingt. Das kommt auf die Kamera an – die Zenmuse X5R beispielsweise wird auch von einer Inspire 1 getragen, für deutlich weniger Geld. Die Matrice 600 ist eine Drohne für alle, die viel Last tragen und lange in der Luft bleiben wollen – zum Beispiel, wenn eine schwere und hochwertige Kamera in die Luft muss (Filmstudio) oder wenn es sich hinsichtlich des Workflows lohnt, länger in der Luft bleiben zu können (Überprüfung von Stromtrassen oder Brücken).
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